Über Gott und die Welt diskutieren

Ich bin ein Mensch, der in der Vergangenheit sehr gerne seine Zeit damit „verschwendet“ hat, Diskussionen über Gott und die Welt zu führen. Natürlich trifft man dabei hier und da auf Meinungen, die einem nicht gefallen, Meinungen, die einem vielleicht sogar zuwider sind. Doch in solchen Situationen muss darüber stehen, versuchen dem anderen zuzuhören und zuverstehen… sonst ist eine Diskussion natürlich sinnlos.

Diese Diskussionen müssen sich nicht einmal um den Ursprung der Existenz oder die wirkliche Wahrheit oder so drehen. Es können auch ganz andere Dinge, weltliche Dinge sein. Wie zum Beispiel, was man als toleranter Mensch alles tolerieren muss. Muss man rechte Meinungen tolerieren? Gehören rechte Meinungen nicht zu einem freien Meinungsaustausch dazu? Oder sind sie einfach nur der Ursprung von Fremdenhass, Rassismus, Nationalismus und müssen deshalb präventiv abgetötet, abgestellt werden?

In Bezug auf solche Themen gibt es viele Meinungen, zumindest immer zwei grundsätzlich gegensätzliche. Keine der beiden Seiten kann die „Wahrheit“ alleine für sich pachten … Zum einen vielleicht weil es einfach an Informationen fehlt, weil es keine Langzeitstudien gibt, die irgendetwas beweisen könnten und die Studien die es gibt, sind im Umfang begrenzt und können in ihrer Schlussfolgerung grundsätzlich nicht auf andere Bereiche übertragen oder verallgemeinert werden. Oder aber vielleicht ist es auch gar nicht möglich mit normalen Menschenverstand eine Lösung zu finden … Vielleicht gibt es auch keine „eine“ Lösung?!

In solchen Situationen, Diskussionen sollte man meiner Meinung nach darauf achten, wie man seine Worte wählt. Der Konjunktiv ist dein Freund!

Aus wilden Behauptungen, die so dargestellt werden, als ob man von ihrer Wahrheit so überzeug ist, dass alle anderen Meinungen falsch sein müssen, profitiert keiner. Sondern das erzeugt nur Streit!

Jeder Mensch darf glauben woran er will. Jeder Mensch darf seine Meinung vertreten zu Themen, bei denen es die „eine richtige“ Meinung noch nicht zu geben scheint!

Zum Beispiel darf einjeder sich selbst eine Vorstellung davon machen, warum wir existieren, wodurch wir entstanden sind. Doch darf kein Mensch behaupten, dass seine Meinung wahr ist, weil er es nicht kann. Und alle logischen Schlussfolgerungen, die er aus seinem Modell zieht, so nachvollziehbar sie auch sind, sind genauso wahr oder falsch, wie die Behauptungen, die seinem Modell zugrunde liegen.

In diesem Sinne, liebe Blogger, nutzt den Konjunktiv!! Es ist eine Hilfestellung, für all diejenigen, die es Lesen, unsichere Behauptungen als solche zu markieren! Sie entlarven Meinungen als unbewiesen, als kontrovers, als unsicher und schützen euch vor dem Hass von Personen, die anderer Meinung sind…

Natürlich kann man behaupten, dass unsere Logik irgendwann ihre Grenzen hat, dass sie nicht der Weg ist, um die Antworten auf die letzten Fragen zu finden. Doch es gibt immer noch Menschen, die daran glauben, dass das der richtige Weg ist. Und bitte lasst sie in dem glauben und stört ihre Diskussionen nicht mit Zwischenrufen, wenn ihr anderer Meinungen seid. Ihr könnt ihnen bei ihrer logischen Wegfindung nicht helfen.

Logisch bedeutet für den Menschenverstand nachvollziehbar. Wenn etwas für den Menschen nicht logisch erklärbar ist, dann ist es nicht erklärbar. Was verbleibt, ist der Austausch von Erfahrungen … Doch niemand kann beweisen, dass etwas nicht logisch erklärbar ist. Man kann nur aufhören, es zu versuchen!

Ende.


Buchtipp: QED: Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie

R. P. Feynman, QED: Die seltsame Theore des Lichts und der Materie

R. P. Feynman, QED: Die seltsame Theore des Lichts und der Materie

In den letzten zwei Wochen durfte ich zwei Vorlesung über die Quantenelektrodynamik (QED) und eine Vorlesung über die schwache Wechselwirkung hören. Das reicht zwar bei weitem nicht aus, um die Theorie zu verstehen, sondern soll eher einen Vorgeschmack auf das liefern, was noch kommen wird. Jedoch erinnerte ich mich an ein Buch, welches ich vor ca. einen Jahr gelesen haben und von dem ich die letzten Tage zehren durfte.

„QED: Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie“ ist eine schriftliche Fassung von Vorlesungen von Richard P. Feynman. Einjeder Physiker kennt Feynman und das nicht nur, weil er wegen der Ausarbeitung der QED den Nobelpreis gewonnen hatte. Feynman ist vorallem durch seine Vorlesungen bekannt und populär geworden. Für diese nahm er sich immer viel Zeit und er hat es immer geschafft, den Weg der Konvention zuvermeiden und Erklärungen zu liefern, die immer etwas anders waren und einem einen neuen Blick auf die Dinge geben konnten. Nicht zu vergessen ist, dass Feynman extrem lustig und unterhaltsam ist.

Die Vorlesungen in diesem Buch erstellte Feynman für eine Freundin, die ihn fragte, ob er nicht sein Forschungsthema auch allgemein verständlich erklären könnte. Was dabei heraus kam, kann sich wirklich sehen lassen. Es ist ein super Buch für Physikstudenten und auch ein sehr interessantes Buch für nicht Physiker, die schon immer einmal wissen wollten, wie denn nun genau Licht mit Materie und umgekehrt wechselwirkt.

Man findet insgesamt vier Vorlesungen á 45 Seiten in dem Buch, weshalb es sehr angenehm zu lesen ist. Ich kann es nur jeden wärmstens ans Herz legen.


Vernunftsgebrabbel

Was ist Vernunft? Die Standardreferenz behauptet:

Der Begriff Vernunft bezeichnet in seiner modernen Verwendung die Fähigkeit des menschlichen Denkens, aus den im Verstand durch Beobachtung und Erfahrung erfassten Sachverhalten universelle Zusammenhänge in der Welt durch Schlussfolgerung herzustellen, deren Bedeutung zu erkennen, Regeln und Prinzipien aufzustellen und danach zu handeln.

Ein ganz schöner Brocken dieser Satz. Kurz gefasst: Vernunft ist die Fähigkeit zu erkennen, wie das Spiel funktioniert und demnach uns es ermöglicht, mitzuspielen. In dem Buch „Picknick am Wegesrand“ der Strugazki Brüder, werden mögliche andere Definitionen der Vernunft beschrieben. So sei trivial Vernunft eine Eigenschaft des Menschen, die uns vom Tiere unterscheidet. Oder: Vernunft ist die Fähigkeit des Menschen, Fehler zu machen. Soll heißen, sich bewusst „falsch“ entscheiden zu können. Was in diesem Zusammenhang „falsch“ bedeutet sei fürs Erste dahin gestellt.

Doch bedarf es der Möglichkeit, sich falsch entscheiden zu können, doch, dass man vorher über die Handlung, über die Konsequenzen der Handlung, nachdenkt. Und da ist das Problem! Ist der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen? Wird man erst zu einem vernunftbegabten Wesen, wenn man immer über die eigenen Handlungen nachdenkt, oder reicht auch manchmal? Und wie passt das Glück in diese ganze Geschichte hinein? Kann man wirklich glücklich werden, wenn man nur der Vernunft nach handelt, immer das „Richtige“ tut? Sind wir überhaupt fähig, das „Richtige“ vom „Falschen“ zu unterscheiden?

Kants kategorischer Imperativ befiehlt:

Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.

Warum? Weil, wenn alle danach handeln, keinem etwas Schlechtes durch einen anderen Menschen widerfährt? Weil es auf lange Sicht besser für einen ist? Ich zweifle daran. Ich zweifle, dass man dadurch glücklich werden kann? Vorallem dann, wenn man den utopischen Gedanken, dass alle Menschen der Erde so handeln, aufgibt.

Epimetheus hat nicht nachgedacht, als er Pandora, das Geschenk der Götter, annahm, obwohl ihm sein Bruder Prometheus davor gewarnt hatte. Es geschah, was geschehen musste. Das Übel kam über die Welt und über die Menschen und all das nur für ein paar Momente des Glücks für Epimetheus. Würde er es nicht genauso wiederholen, wenn er die Wahl hätte? Er musste ja sehen, dass die Menschen auch so zurecht kamen. Es dauerte eben seine Zeit, doch die Menschen arrangierten sich. So schlecht kann es also nicht gewesen sein. Wer würde nicht alles vergessen, wenn er einer Frau wie Pandora gegenüber steht?

Angenommen man verhält sich sein ganzen Lebtag nach dem kategorischen Imperativ. Man achtet auf die Gefühle anderer mehr, als auf die eigenen. Man unterlässt Handlungen, bei denen man nicht vorhersehen kann, ob es anderen Menschen gefällt oder nicht. Wenn man sich nicht sicher ist, dann macht man es eben nicht.

Angenommen man lebt so, doch alle Menschen um einem herum scheren sich nicht darum. Alle Menschen achten nur auf ihre eigenen Gefühle, darauf, dass es ihnen gut geht, egoistisch, egozentrisch, sind sie der Mittelpunkt ihrer Welt. Jedermans Gefühle würden beachtet werden, zumindest durch jedermans Selbst. Bis auf die Gefühle des Einen, der nach dem Kategorischen Imperativ handelt. Seine Gefühle wären jedem egal, sogar ihm selbst. Kann dieser jemand glücklich sein?

Er könnte, wenn er sich damit abfindet, es akzeptieren kann, dass er etwas Besonderes ist, dass man den anderen Menschen nicht vorschreiben kann, wie sie sich verhalten sollen und dass das eben sein Los ist, was er gezogen, was er vom Leben bekommen hat. Gleichzeitig muss er sich damit abfinden, dass er allein ist und für immer allein sein wird.

Ich stelle mir Prometheus gefesselt auf dem Fels im Kaukasus vor, jeden Tag von einem Adler gepeinigt, wie er leidet, wie er versucht zu akzeptieren, was ihm widerfährt. Ich kann Prometheus hören, wie er das Gelassenheitsgebet vor sich hin sagt, wie ein Mantra:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Vielleicht hat er es aber auch akzeptiert. Dann muss die Freude umso größer gewesen sein, als Herakles ihn befreite. Wünschen wir uns nicht alle einen Herakles?

Doch was ist, wenn man es nicht akzeptieren kann, dass die Menschen egoistisch sind? Was ist, wenn man aber auch nicht selber egoistisch sein kann? Was ist, wenn der eigene Herakles nicht kommt? Wie lange soll man denn warten?

Die Antwort ist denkbar einfach: Wenigstens noch einen Tag! Das ist das Mantra, welches einen ausharren lässt, in der Hoffnung, dass man falsch liegt und das Bild von der Welt, was man sich gezeichnet hat, falsch ist und man letzten Endes doch positiv überrascht wird.

Hoffnung ist wahrscheinlich das beste Hilfsmittel in Zeiten, wo die Vernuft versagt.


Entstaubt

In den hintersten Ecken eines meiner Regale habe ich, umhüllt von einer dicken Staubschicht, ein Notizbuch aus längst vergessenen Tagen wiederentdeckt. Es ist zum Teil lustig, was man damals geschrieben hat, teils aber auch erschreckend, wie wenig sich in der Gefühlswelt über solche Zeiträume ändert. Das ein oder andere Gedicht, die ein oder andere Geschichte wurden wieder gefunden und nun auch auf diesen Blog veröffentlicht. Schaut doch einfach mal bei den Gehirnfürzen vorbei. Vielleicht gefällt es euch ja…


Das gibt Ärger…

Da haben die Leute aus der Jury des deutschen Computerspielpreises es doch tatsächlich gewagt, Crysis 2 als das beste Computerspiel des Jahres auszuzeichnen. Das wird aber Wolfgang Börnsen und der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gar nicht gefallen, da diese doch schon die Nominierung im Vorfeld kritisiert hatten.

Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Mit Cryis 2 haben erstmalig Entwickler aus Deutschland technologisch, qualitativ und ökonomisch weltweit Publikum und Fachwelt überzeugt und begeistert.  Eine eigene Technologie, die weltweit auch im Bereich Serious Games eingesetzt wird, eine mehr als Hollywood-Reife Präsentation, eine grafische, akustische und spielerische Qualität auf höchstem Niveau überzeugten die anwesenden Jurymitglieder. Eine mehr als beeindruckende Grafik, die ihresgleichen im Gamesbereich sucht, nimmt einen mit in das detailreich nachgebildete New York. Das von jungen Deutschen türkischer Abstammung gegründete Unternehmen Crytek ist – mit inzwischen 300 Mitarbeitern in Frankfurt am Main beheimatet – das internationale Aushängeschild von Retail-Spielproduktion und 3D Technologieherstellung Made in Germany . Das Spiel besticht zusammengefasst durch hohen Spielspaß,  eine innovative Spielmechanik und eine herausragende Grafik.

Die Kriterien zum pädagogischen und kulturellen Inhalt werden zwar nicht erwähnt, dafür aber, dass das Spiel von einer Firma Deutscher mit türkischer Abstammung entwickelt wurde. Vielleicht ist die Vergabe ja integrationspolitisch motiviert? Oder Crysis 2 ist einfach das beste deutsche Spiel des vergangenen Jahres.

PS: Hier eine Liste aller Preisträger.


Primzahlenzeitvertreib Teil 2

Sicherlich habt ihr die vergangenen Tage nicht gut schlafen können, weil ihr euch die ganze Zeit gefragt habt, wie denn so ein Programm, welches einen die ersten N Primzahlen ausgibt, in python realisiert werden könnte. Entschuldigt, dass ich die Antwort erst jetzt liefere …

N=int(input('N? '))
f = open('primdat', 'w')
for n in range(1,N):
check=1
pro=N/100
if n%pro==0:
   print(n*100/N, '% \n')
   for i in range(2,n):
   if n%i==0:
   check=0
   if check==1:
   s=str(n)
   f.write(s)
   f.write('\n')
f.close()

Leider besteht der Nachteil in python darin, dass es keine Klammern gibt und Umgebungen durch Einrückungen zustande kommen. Da die Einrückungen aber meist immer unterschiedlich sind, je nach dem von wo nach wo man den Code kopiert, kann es sein, dass der Code nicht gleich ausführbar ist und man noch ein bisschen basteln muss.


Killerspiele sind nicht preiswürdig

Mit dem Ausspruch „Killerspiele sind nicht preiswürdig“ betitelt der medienpolitische Sprecher der Union-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen eine Pressemitteilung, derzufolge die Union sich von der Nominierung von dem Computerspiel „Crysis 2“ für den deutschen Computerspielpreis distanzieren möchte.

Als Begründung zitiert man den damaligen Bundestagsbeschluss von 2007:

Wir fordern die Bundesregierung auf, zeitnah einen Preis für  qualitativ hochwertige sowie kulturell  und pädagogisch wertvolle Computerspiele zu initiieren. Die einzusetzende unabhängige Jury sollte aus Computerspielen auswählen, die in Deutschland produziert  wurden,  sich dabei  jedoch nicht  nach deren kommerziellem Erfolg,  sondern in erster  Linie nach inhaltlichen Kriterien richten.  Der  für  das Medium zentrale Aspekt  der  technischen Qualität sollte ebenfalls eine, wenn auch nur sekundäre, Rolle spielen.“

So soll „Crysis 2“ weder pädagogisch noch kulturell wertvoll sein. Weiterhin werfen sie der Jury vor, sich nicht an diese Grundsätze bei der Nominierung zu halten und fordern eine Neubesetzung der eigentlich unabhängigen Jury.

Nun, keiner wird bestreiten, dass Crysis 2 weder pädagogisch noch kulturell wertvoll sei. Obwohl letzteres zumindest aufgrund der hohen Verkaufszahlen des Spiels, der hohen Verbreitung unter deutschen Bürgern, diskutabel ist. Doch bedeutet eine Nominierung ja noch nicht gleich, dass das Spiel auch gewinnt. Was mich stört, ist, dass nach all den Jahren, die CDU/CSU-Politiker es nicht geschafft haben, sich von der Bezeichnung „Killerspiel“ zu lösen. Diese Betitelung schafft Vorurteile, die nicht gerechtfertigt sind. Weiterhin stellt sie die Spieler solcher „Games“ unter Generalverdacht, irgendwann Amok zu laufen, zum „Killer“ zu werden. Ich als Spieler solcher Computerspiele fühle mich durch solche Aussagen nach wie vor so, als würde ich in eine Ecke gestellt werden, als würde man mit einer gewissen Abneigung und Distanz auf mich herabblicken. Doch ist es nicht mehr eine kleine Gruppe von Menschen, die solche Spiele spielt, sondern eine Vielzahl unserer jungen Erwachsenen. Da wird dann noch gefragt, warum junge und Erstwähler nicht die alten Volksparteien sondern die Piratenpartei wählen? Mir scheint es manchmal so, als ob die CDU/CSU-Politiker gar nicht an den jungen Menschen und ihrer Kultur interessiert sind. Wie können sie dann Politik für diese machen?

Zudem lässt sich über den Sinn eines Computerspielpreises, der nicht an die herausragensten Vertreter vergeben werden darf, streiten. Wozu gibt es denn die Kategorie „Bestes Kinderspiel“?

Aber naja, hauptsache ich hatte heute früh etwas, über das ich mich aufregen konnte … Danke!

PS: Hier eine Liste aller Nominierten.


Wenn Freibeuter ausgebeutet werden

Logo der PiratenparteiIch kann es bald nicht mehr lesen, nicht mehr hören. Die Piratenpartei hat momentan so eine Präsenz in den Medien, wie sie sie kaum verdient hat. Ich meine damit nicht allgemein die Berichterstattung über eine aufstrebende Partei, sondern nur speziell die Berichterstattung über vermeintliche Krisen innerhalb der Partei. Natürlich ist es nicht schön, wenn gewisse Vertreter der Piratenpartei sich zu Vergleichen mit der NSDAP hinreißen lassen, oder wenn Mitglieder der Partei rechtsradikales und -extremes Gedankengut verbreiten (über linksradikales wird ja gar nicht berichtet). Doch was sollen sie denn tun?

Ich persönlich kenne heutige Mitglieder in der CDU, welche auch regionale Ämter besetzen, die früher bei den jungen Nationaldemokraten (JN) waren und die auch heute noch den ein oder anderen rechten Spruch auf den Lippen haben, wenn man mal wieder privat diskutiert. Der Punkt ist doch, dass man sich vor solchen Mitgliedern nur schwer schützen kann, außer man kontrolliert alle, die neu zu der Partei hinzukommen. Dies widerspricht dem Freiheitsgedanken der Piratenpartei und auch der Meinungsfreiheit, wie sie im Grundgesetz verankert ist. Ich möchte damit nicht sagen, dass man jede Aussage tolerieren sollte, denn alles hat seine Grenzen.

Viel interessanter wäre es, einmal einen Artikel über den Vergleich zwischen dem Gehalt von rechtsradikalen Gedankengut innerhalb der verschiedenen Parteien zu lesen. Ich würde fünf Euro darauf verwetten, dass nach den bekannten braunen Parteien in der Rangliste die CDU erscheinen würde. Ich möchte damit nicht behaupten, dass CDU-Mitglieder häufiger eine rechte Einstellung haben als andere Menschen, sondern dass alleine aufgrund der Größe der CDU es mehr „rechte“ Mitglieder gibt als in der Piratenpartei. Doch warum berichtet man nicht darüber? Genau! Weil es nicht viel, oder keinen, Einfluß auf die Politik dort oben hat.

Man möchte die Piratenpartei in ein Parteienspektrum einordnen, doch wer sagt, dass das so leicht ist? Dass man überhaupt die Piratenpartei in irgendwelche konventionsgeprägten Flügel einteilen kann? Natürlich würde es sich die Piratenpartei leicht machen, wenn sie sich komplett von Rechts distanzieren würde. Wenn sie „links“ wäre …

Doch die Themen der Piratenpartei haben vordergründig doch gar nichts mit „rechts“ oder „links“ zu tun, also warum sich festlegen?

Man kritisiert weiterhin das Krisenmanagement von Krisen, die eigentlich keine Krisen sein sollten. Zumindest meiner Meinung nach. Doch auch da betrachtet man die Piraten mittlerweile als eine bundesweit agierende Partei, die sie, wie ich empfinde, noch lange nicht ist. Warum versuchen die Medien sie dann als solche zu sehen? Die Piraten sollen erwachsen werden. Dann lasst sie doch auch! Man kann doch nicht erwarten, dass das innerhalb einer Woche passiert …

Die eigentliche Krise der Piratenpartei ist nach wie vor der viel zu große Zulauf von Mitgliedern, die einfach nur ihre Chance auf einen Listenplatz, den Einzug in ein Parlament und somit auf ein schönes Gehalt sehen. Diese Mitglieder sollten kontrolliert werden.

Ich wünsche mir Listenplätze nur für Piraten, die auch schon vor Ende 2011 in der Partei waren. Piraten, die wegen den Idealen der Piratenpartei Mitglied geworden sind und nicht der Chance auf Geld wegen.

Man sollte versuchen, die Berichterstattung über die Piratenpartei wieder auf solche Dinge zu lenken. Auf das Wahlprogramm für die Wahlen in NRW und in Schleswig-Holstein. Denn das sind doch die interessanten Dinge.


Primzahlzeitvertreib

Was macht ein Physikstudent, wenn er keine Lust hat, sich mit seinem Studium zu beschäftigen und ihm trotzdem langweilig ist?

Wahrscheinlich kann man das nicht so pauschal beantworten, jedoch habe ich mir gerade ein C-Programm geschrieben, welches mir alle Primzahlen bis zu einer bestimmten Zahl N berechnet und ausgibt. Zudem fand ich es noch interessant, zu überprüfen wie sich die Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Primzahlen und das Verhältnis zwischen Anzahl von Primzahlen zu normalen Zahlen verändert.

Schön fande ich vorallem, dass man einen exponentiellen Abfall bei dem Verhältnis bemerken konnten:

Verhältnis zwischen Anzahl von Primzahlen und anderen Zahlen

Verhältnis zwischen Anzahl von Primzahlen und anderen Zahlen

Die Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Primzahlen war da weniger aufschlussreich:

Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Primzahlen

Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Primzahlen

Für jeden, der selber einmal damit herumspielen will, hier der Programmcode, der einen alle Primzaheln bis 100000 ausgeben dürfte. Man sollte N vielleicht nicht zu groß wählen, denn das fordert den Rechner dann doch ganz schön.

#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>

#define N 100000
#define windows

void clearScreen(){ //löscht das Ausgabefenster
 #if defined(windows)
 system("cls");
 #endif
 #if defined(linux)
 system("clear");
 #endif
}

int main(int argc, char *argv[]){

 long int prim1=1, prim2=1, n, i=1, check=1; 
 double pro, ratio;
 FILE *ausgabe=fopen("ausgabe.txt", "w"); //Ausgabedatei

 for(prim1=1; prim1<=N; prim1++){ //Primzahlschleife

  if(!(prim1%1000)){ //Fortschrittsberechnung
   pro = (double) prim1/N * 100;
   clearScreen();
 //Ausgabe des Fortschritts
   printf("Fortschritt:\t %.1f %%\n", pro); 
  }

  for(n=2; n<prim1; n++){ 
//Überprüfung ob die Zahl durch eine andere teilbar ist oder nicht
   if(!(prim1%n)) 
    check=0;    
  }

  if(check){
//Ist die Zahl eine Primzahl, wird sie nun ausgegeben
 fprintf(ausgabe,"%d\t%d\t%d\t%f\n",
   i, prim1, prim1-prim2, (double) i/prim1);
   i++;
   prim2=prim1;   
  }
  else check=1;
 } 

 fclose(ausgabe);
 return 0;
}

BILD? Nein, Danke!

Keine BILD in meinen Briefkasten

Zum 60 Jährigen Jubiläum der BILD-Zeitung plant der Axel-Springer-Verlag am 23.06.2012 jedem Haushalt in Deutschland eine Sonderausgabe der BILD in den Briefkasten zu legen – kostenlos und ungefragt.

Wie viel Geld der Verlag  dadurch mit Werbeeinnahmen verdienen wird, kann man nur mutmaßen.

Um dem Axel-Springer-Verlag und der BILD-Zeitung einfach mal „ans Bein zu pinkeln“, kann einjeder an der „Kampagne BILD-Zeitung“ von campact.de teilnehmen und der Auslieferung direkt widersprechen.

Nur so zur Info …